FTP

Stand: 02.09.2024

Titelbild eines Lexikoneintrags zu FTP mit FTP Icon

Was ist FTP?

FTP zählt zu den am häufigsten genutzten Methoden der Datenübertragung und des Datenaustausches. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff genau, wie funktioniert das File Transfer Protocol, und welche Vorteile bietet es? Dieser Text gibt einen umfassenden Überblick über die beliebte Methode

FTP: Erklärung des Begriffs

Die Abkürzung FTP steht für “File Transfer Protocol“. Dieses Protokoll wird dazu verwendet, um Dateien zwischen dem Server und dem Client (das Programm, das auf die Dienste des Servers zugreift) zu übertragen. Ein FTP ist hilfreich, um Daten zu verschieben und beispielsweise Dateien schnell und einfach auf Webserver hochzuladen.

Das Protokoll gibt es in verschiedenen Ausführungen. Es kann sowohl in einem lokalen Netzwerk, als auch über das Internet genutzt werden. Entwickelt hat das File Transfer Protokoll Abhay Bhushan Pandey bereits im Jahre 1971. Seit diesem Zeitpunkt wurde es stetig fortentwickelt und international verbreitet.

Wie funktioniert FTP?

Ähnlich wie HTTP für Webseiten basiert das FTP auf der Anwenderebene des TCP/IP-Protokolls. TCP bedeutet ausgeschrieben “Transmission Control Protocol“ und teilt Dateien in kleine Pakete auf, um sie an das korrekte Ziel zu senden.

Bei der Anwendung existieren zwei Verbindungen:

1. Die Kontrollverbindung

Diese wird immer zuerst aufgebaut, und zwar über Port 21. Sie ist dazu gut, Befehle vom Client an den Server zu senden und entsprechende Antworten zu empfangen.

2. Die Datenverbindung

Diese Verbindung ist diejenige, über welche die tatsächliche Datenübertragung stattfindet. Im Normalfall läuft sie über Port 20. Beide Portale, Port 20 und 21, sind standardisiert, weit verbreitet und daher, gerade im Geschäftsalltag, empfehlenswert.

Im Prozess nutzt der Client die IP-Adresse, um sich mit dem FTP-Server zu verbinden. Der Server antwortet und bestätigt die Verbindung. Nun wird der Client zur Authentifizierung aufgerufen, welche durch die Eingabe des Benutzernamens und Passwortes bestätigt wird. Daraufhin gibt der Server den Zugriff für den Client frei. Theoretisch ist dieser Schritt auch ohne eine Authentifizierung möglich, was entsprechend eingestellt werden muss. Nun können über die Kontrollverbindung Dateien hochgeladen, heruntergeladen, bearbeitet oder gelöscht werden.

Man unterscheidet bei der FTP-Datenverbindung zwischen zwei Modi.

1. Aktiver Modus

Im aktiven Modus erhält der Server vom Client die Information, über welchen Port er die

Daten senden soll.

2. Passiver Modus

Im passiven Modus geschieht das Ganze andersherum. Hier teilt der Server dem Client mit, welcher Port für die Datenverbindung aufgebaut wird. Der passive Modus ist nützlich, wenn eine Firewall oder NAT (Network Adress Translation) zum Einsatz kommt.

Welche Vorteile bietet FTP?

Das File Transfer Protocol bietet gleich mehrere Vorzüge.

Etabliertes System

FTP wird seit Jahrzehnten genutzt und hat sich für den Transfer nicht sensibler Daten umfassend bewährt.

Einfache Handhabung

Um den FTP-Server zu nutzen, wird kein tiefgängiges IT-Wissen benötigt. Es ist einfach erlernbar. Dateien können unkompliziert per Drag-and-drop zwischen dem Computer und dem Server verschoben werden.

Übersichtlichkeit

Mit FTP erhält man einen schnellen Überblick über die Dateien auf dem PC und dem FTP-Server.

Flexibilität

Das Protokoll kann für lokale Netzwerke sowie Intranets verwendet werden.

FTP-Dateien können flexibel oft erstellt, verschoben, umbenannt oder auch ganz gelöscht werden. Die Datenübertragung kann zudem auch automatisiert werden.

Kontrolle

Die Übertragung ist unkompliziert. Sie kann nach Bedarf angehalten und fortgesetzt werden. Auch mehrere Dateien gleichzeitig lassen sich so händeln.

Schnelligkeit

Große Datenmengen zu übertragen, stellen dank FTP-Server kein Problem dar. Aus technischer Sicht gibt es im Bereich FTP keine Begrenzung, was es für das Hochladen großer Dateien ideal macht. Die Geschwindigkeit ist dabei hoch und äußerst zufriedenstellend.

FTP und Sicherheit

In Millionen von Firmen ist die Nutzung von FTP Standard. Die wenigsten hinterfragen die Übertragung in Form von Sicherheitslücken. Leider besteht hier gerade der Fehler, denn FTP-Server sind streng genommen nicht sicher. Das liegt daran, dass die Standardvariante von FTP Daten unverschlüsselt überträgt. Das macht FTP-Server anfällig für Cyberkriminalität.

Eine Lösung hier ist, FTPS zu nutzen. FTPS stellt eine Erweiterung des traditionellen FTP dar. Der Unterschied besteht darin, dass FTPS TLS (Transport Layer Security) oder SSL (Secure Sockets Layer) nutzt. Das bedeutet, es findet eine Verschlüsselung der Daten statt. Die Übertragung ist damit sicher.

Die Alternative stellt SFTP (SSH File Transfer Protocol) dar. Diese nutzt SSH (Secure Shell), um die Datenübertragung sicherzumachen. Der Unterschied zwischen FTPS und SFTP besteht darin, dass SFTP eine Verbindung nutzt, zur Nutzung additiv jedoch ein zusätzliches Programm notwendig ist. FTPS benötigt kein Programm, es bestehen hierbei zwei Verbindungen.

FTP verwenden: Diese Möglichkeiten gibt es

Die Datenübertragung über den FTP-Server kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Um Dateien zwischen Computern zu übertragen, sollten gängige Browser verwendet werden. Geeignet sind etwa Google Chrome, Microsoft Edge oder Mozilla Firefox.

Internetbrowser

Schritt 1: Öffne den Internetbrowser.

Schritt 2: Gib ftp:// und den Domainnamen bzw. die IP-Adresse in die Adresszeile ein.

Schritt 3: Gib deine FTP-Anmeldedaten in Form deines Benutzernamens und Passworts ein.

Schritt 4: Du wirst nun mit dem FTP-Server verbunden.

Schritt 5: Nun siehst du eine Liste mit Verzeichnis und Dateien. Diese kannst du dir ansehen und navigieren.

Schritt 6: Für das Hochladen einer Datei klickst du im Menü auf “Hochladen” und anschließend auf die gewünschte Datei. Dann kannst du einen Speicherort auswählen und auf “öffnen” gehen.

Schritt 7: Um eine Datei herunterzuladen, klickst du mit der Maustaste auf diese und wählst anschließend “Herunterladen” aus.

Probleme bei der Nutzung erklären sich zumeist damit, dass Chrome die FTP-Unterstützung standardmäßig deaktiviert hat. Das ist auch bei anderen Browsern der Fall. Um fortzufahren, lässt sich ein FTP-Client nutzen, was die empfehlenswerte Lösung ist. Alternativ kann man die FTP-Unterstützung auch manuell aktivieren.

Alternativen zu FTP

Für eine sichere Datenübertragung bieten sich die erweiterten FTP-Versionen FTPS und SFTP an. Diese hatten wir in einem vorhergehenden Abschnitt bereits beschrieben.

HTTPS statt FTP zu nutzen, ist eine andere Möglichkeit. HTTPS hat sich besonders im Geschäftsverkehr bewährt, innerhalb dessen fortlaufend persönliche Nutzerinformationen, Kontodaten und andere, hochsensible Daten übertragen werden. HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure) hat ein Sicherheitszertifikat inne und verschlüsselt den Datenverkehr eingehender Websites durch TLS (Transport Layer Security).

Eine weitere Lösung liegt etwa in AS2/EDI (Applicability Statement 2). Die Daten werden hierbei ebenfalls durch TLS gesichert. Digitale Zertifikate ermöglichen auch hier die Authentifizierung.

Zurück

WEBMARKETIERE Insider abonnieren!

Erhalte jeden Mittwoch unsere WEBMARKETIERE Insider mit Tipps, Tricks und Insights zum Thema Online Marketing mit Schwerpunkt Suchmaschinenoptimierung.

Bitte addieren Sie 9 und 6.

LexikonImpressumDatenschutzSitemapAGB
WEBMARKETIERE hat 4,75 von 5 Sternen | 54 Bewertungen auf ProvenExpert.com

LexikonImpressumDatenschutzSitemapAGB
WEBMARKETIERE hat 4,75 von 5 Sternen | 54 Bewertungen auf ProvenExpert.com

Einstellungen gespeichert
Datenschutzeinstellungen

Wir (WEBMARKETIERE GmbH) nutzen Cookies, um unsere Webseite für dich optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern. Bitte willige in die Verwendung von Cookies ein, wie in unserem Cookie Hinweis beschrieben, indem du auf „Alle zulassen und fortsetzen“ klickst, um die bestmögliche Nutzererfahrung auf unserer Webseite zu haben.

You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly. Close